JUKOLA

Jukola 2016. Das war ein Erlebnis. Wenn auch ein sehr nasses, welches mir mehr als 24 Stunden nassse Füße bescherrte. Aber fangen wir doch von vorne an, als die Sonne noch schien.

Jukola 2016. That was an experience. It was a wet one and as a result I had more than 24 hours wet feet. But let’s start at the beginning when the sun was still shining.

 

Am Samstagmorgen um Punkt sieben Uhr stieg ich in dem kleinen Ort, wo Kim wohnt (ich hatte dich Woche bei ihr verbracht), in den Zug und sah schon die erste OLerin. 15 Minuten später stieg ich in einen größeren Zug zusammen mit vielen anderen OLern. Woran man das erkennt? – Intuition, großen Rucksäcken an denen Gummistiefel, Schlafsäcke und Isomatten hängen, und Vereinsjacken. Als wir schließlich zwei Stunden später Lappeenranta erreichten, gab es sogar eine Ansage vom Zugführer, dass man hier nur aussteigen muss um zur Jukola 2016 zu kommen und er allen viel Erfolg wünscht.

Mit dem Shuttelbus wurden wir zum eigentlichen Gelände gebracht. Von der Haltestelle musste man noch ca. 2,5km laufen bis zur Wettkampfwiese. Ich lief einfach den Strom von anderen Läufern hinterher und nebenbei wurde man immer wieder von Mediaautos überholt, die später live übertragen und berichten würden.

Bisher war das Wetter schön und als ich in meinem kleinen Zelt noch etwas geschlafen hatte, wurde es dort drin etwas warm. Was würde ich diese Wärme noch vermissen. Nach einer Weile startete der Regen. Trotzdem machte ich mich auf den Weg alles zu erkunden. Es gab Shops, große Zelte mit Essen, den riesigen Start-Ziel-Bereich und sehr viel Platz für Zelte. Als ich vor einem Monat bei der Tiomila war, dachte ich die wäre groß. Jetzt denke ich anders. Tiomila ist im Vergleich zu Jukola normal. Zum Beispiel gab es statt einem riesigem Bildschirm zwei und überall waren Kameras aufgebaut.

Saturday morning I catched the train seven o’clock from the little town where Kim is living, because I had spent the week there. There I already saw the first orienteerer. When I changed the train there were even more. How did I know? – Intuition, big bagpacks with rubber boots and sleeping bags, and club jackets. After two hours we reached Lappeenranta and the motorman even said that you had to get out now if you wanted to go to Jukola and wished us luck. The shuttlebus drove us to the competition area. There we had to walk about 2,5km from the busstop to the competition meadow. I just followed everybody else and as I walked TV-cars where passing because they were reporting live later.

Until then the weather was really nice and when I took a nap in my little tent it even got a bit to warm there. If had just known how I would miss it later. After a while the rain started. Eventhough I went to explore the area. There were shops, tents with food, the big start-finish-area and much space for tents. When I’ve been to Tiomila last month I had thought this was big. Now I think different. Tiomila is just normal compared to Jukola. E. g., instead of one big screen there were two and everywhere were cameras.

 

Absatz, den OLer überspringen können: Die Jukola fand in diesem Jahr zum 67. Mal statt. Es handelt sich um einen Staffelwettkampf bei dem sieben Männer (oder auch Frauen) in einem Team sind. Gestartet wird an einem Samstag im Juni um elf Uhr abends und die besten Staffel kommen am nächsten Morgen gegen sieben ins Ziel. Die Idee stammt aus der Geschichte „Die sieben Brüder“ des finnischen Schriftstellers Aleksis Kivi. Die sieben Brüder haben eine Angebetete, die Venla heißt.

Venla ist seit 1978 der Staffelwettkampf für Frauen am Samstagnachmittag. Anfangs liefen dort drei Läuferinnen in einem Team, aber nicht viel später erhöhte man die Zahl auf vier.

Die Jukola ist der weltweit größte Staffelwettbewerb im Orientierungslauf und hatte dieses Jahr eine Teilnehmerzahl von über 17 000!

Just for non-orienteers: This year was the 67th Jukola. It is a relay competition where seven men (or also women) are running in one team. The start is on a saturday evening in June at 11pm and the best teams are finishing the next morning about seven o’clock. The idea comes from the story „The seven brothers“ by the Finnish writer Aleksis Kivi. Those brothers like one girl whose name is Venla.

Venla is since 1978 the relay competition for women on saturday afternoon. In the beginning there were just three runners in one team but now there are four.

Jukola is worldwide the biggest competition of its kind in orienteering and these year there were more than 17 000 runners.

 

Um zwei Uhr nachmittags startete schließlich die Venla-Staffel. Mein Team ging mit Startnummer 511 ins Rennen und für uns war es ein reiner Spaßwettkampf. Als ich in die Aufwärmzone ging, hatte der Regen leider noch nicht geendet. Im Gegenteil, es war durchgehender Regen mit starken Schauern und in meinem Zelt hatte ich alles so regenfest wie möglich verpackt. Ich war nach fünf Minuten komplett nass und noch lange nicht im Wald. Praktischerweise gab es zwei Computer mit EMIT-Stationen. EMIT sind die Zeitmesser in Finnland. Man konnte also an diese Computer gehen und dort wurde einem gezeigt, wie lange der andere Läufer schon unterwegs war und wo ungefähr er sich befand. Am Ende habe ich es doch knapp verpasst, aber mit nicht zu langer Verzögerung startete ich meinen Lauf. Im Wald war ich nie allein. Es gab sehr viele vorgetrampelte Pfade und die Posten zu finden, war nie schwer. Trotzdem musste man sich natürlich orientieren und das hat viel Spaß gemacht. Alles in allem war ich zufrieden mit meinem Lauf als ich ins Ziel kam und fand meine Zeit von einer Stunde für 6,1km gut. Als ich jedoch auf die Listen geschaut hatte und feststellen durfte, dass ich über 60 Plätze aufgeholt hatte, war ich sehr stolz auf mich. Unsere letzte Läuferin machte sogar noch über 80 Plätze gut und schließlich wurden wir 386. Platz von 1390 Teams.

At two in the afternoon the Venla-relay started. My team was number 511 and it was just to be there for us. When I went to the warm-up zone the rain hadn’t end. On the contrary, it was steady now and sometimes heavy showers and I had left my tent as waterresistent as possible. After five minutes I was completly soaked, long before my acutal start. But in the zone was a cool thing: A station to check where the other run approximately is and how long he was already running. Finally I was able to start. In the forest I was never alone because there were so many others. So there were many little paths made by runners and it was never hard to find the controls. Eventhough I had to look at the map, of course, and that was much fun. When I finished I was satisfied with one hour on 6,1km. But after a look at the results I was really prouds. I brought our team 60 places forwars and our last runner managed even 80 places more. So in the end we were on position 386 from 1390 teams.

 

Da wir in Finnland sind, konnte ich nach meinen Lauf nicht nur duschen, sondern auch in die Sauna gehen. Die Veranstalter hatten auf einer Wiese mitten im Wald, wo es nichts gab vorher sogar Saunen aufgebaut. Sauna im Nirgendwo! Die Finnen, die spinnen :DD.

Das wärmte etwas auf, aber ich musste auch feststellen, dass mein Zelt nicht wasserdicht war. Die Wiese verwandelte sich langsam in ein Schlammfeld, was ich mit Gummistiefeln toll gefunden hätte. Meine Turnschuhe (ja, ich bin nicht klug gewesen, was meine Schuhauswahl betraf) sehen jetzt dementsprechend aus. Beim Essen war es eng, weil sie viele versuchten unterzustellen. Die Shops haben bestimmt mehr Umsatz als gedacht gemacht, da es dort auch trocken war.

Because we are in Finland I was not only able to shower but also to go to Sauna after my run. The eventholder actually built a Sauna on a meadow in the middle of nowhere. There was nothing before! Finns… :DD. It really helped to get warm again but at nearly the same time I noticed that my tent wasn’t waterresistant. The grass started to disappear under a layer of mud. That would have been great if I had had rubber boots. Since I just had trainers (yes, everything but clever) they now look different. The restaurant tent was jamed-full with people trying to eat somewhere dry.

 

Irgendwie vergingen aber die nassen Stunden und um elf Uhr wurde der Startschuss zur Jukola gegeben. Darauf hatte ich mich das ganze Jahr gefreut. Meine Dad hat mir schon im August im Internet den Start von letztem Jahr gezeigt und zu mir gemeint, dass ich da bestimmt hinfahren kann. Und nun stand ich tatsächlich da. Im Regen, fast dunklem, zwischen unglaublich vielen OLern und habe zu geschaut, wie das Lichtermeer von 1700 Läufern sich in den Wald ergoss. Die Startstrecke führte wie ein U zum Startposten und als die Fernsehleute ihre Drone in die Luft stiegen ließen, konnte man das ganze von oben betrachten. Episch. Eines der besten Erlebnisse dieses Jahr und zwar wirklich!

But somehow the wet hours went by and at eleven in the evening the shoot to start the Jukola was fired. I was looking forward to this the whole year. Already in August my hostdad showed me the start of last years Jukola in the internt and said that I would probably be able to go there. And now I was actually standing there. In the rain, semi-darkness, between so many other o-people and was seeing the sea of light emerging into the forest. The starting track was a big U and then the TV-people sent their drone up and we were able to see the lights from the skye. Epic. Seriously one of the best experiences this year.

 

Bis ungefähr halb eins habe ich noch mit zwei anderen an der Zielstrecke gestanden und die schlammverschmierten Läufer beobachtet, aber dann war ich doch zu müde. Ich bin in meinen nassen, aber halbwegs warmen, Schlafsack gekrochen und habe geschlafen. Leider konnte ich mich nicht motivieren, mir den Schluss anzuschauen, aber das will ich nächstes Jahr nachholen! Trotzdem habe ich eine Jukola miterleben können und darüber werde ich mich noch lange freuen können.

Until half past midnight I was watching the runners on the finish track. But to soon I reached the point of being really tired and went to my tent. There I crawled into my wet but somehow warm sleeping bag and slept. Unfortunately I couldn’t find any motivation to get up early enough and watch the finish of the best teams but next year I’m going to do this! Still, I was able to take part in Jukola and I’m really happy about that.

 

Mindestens vier Leute von Kalevan Rasti, meinem Verein hier, haben gesagt, dass ich kommen muss, weil sie Veranstalter sind. Deshalb wollen auch manche meiner Freunde, die kein OL machen, teilnehmen. Es wäre also die perfekte Möglichkeit und ich hoffe, ich schaffe das. Mein Ziel ist die Jukola 2017 in Joensuu!

At least four people from Kalevan Rasti, my club here, said that I have to come because they are holding the competition then. So some of my friends might take part in there. It would be the perfect oppurtunity to come back and I hope I can manage it. My goal is Jukola 2017 in Joensuu!

 

PS: Ich habe leider keine Bilder, aber schaut euch einfach den Link an.

PS: I don’t have pictures but just look at the link.

 

 

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